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Frauen II sichern sich Klassenerhalt // Niederlagen für erste Mannschaften

 

Frauen I: TV Kirchzell - TV Langenselbold

In Kirchzell kann man schon mal verlieren, nicht wenn man im Aufstiegskampf noch weiter Druck auf Darmstadt machen möchte, aber grundsätzlich kann man schon mal in Kirchzell verlieren. Im tiefsten Unterfranken, weit weg von jeder Autobahn hat der TVK seine Halle mitten im beschaulichen namensgebenden Örtchen. Wenn man irgendwo in irgendeiner Halle von einem Heimvorteil sprechen kann, dann ist dies in Kirchzell der Fall. In der winzigen Halle sitzt man als Zuschauer, wenn man die Beine ausstreckt, schon auf dem Spielfeld und auch die Schiedsrichter müssen ganz genau hingucken, ob der Ball ins oder nebens Tor gefallen ist, denn in beiden Fällen prallt er von der Wand ab zurück aufs Spielfeld. Wer sich hier auskennt und trainiert, hat einen Vorteil gegenüber dem Gast. Das musste auch Tabellenführer Darmstadt erfahren die, im Hinspiel noch klar gewonnen, das Rückspiel mit minus 10 verlor.

Eine ähnliche Ausgangslage galt auch für das Spiel der Selbolderinnen, die das Hinspiel sehr deutlich gewann, wobei der Gegner nicht mit voller Bank anreiste. Zum Rückspiel nun war Kirchzell voll besetzt und bei den Selbolderinnen fehlte noch immer Shooterin Karoline Ruppert.

Man kann in Kirchzell verlieren, aber es ist dennoch schade, da mehr drin gewesen wäre.

 

Wie schon in den letzten beiden Spielen verschlief man die Anfangsphase komplett und musste einem frühen und hohen Rückstand nachlaufen. Auch eine Auszeit von Trainer Stefan Wagner nach der schnellen 5-Tore-Führung der Hausherrinen brachte nicht sofort Besserung. Die Abwehr packte nicht richtig zu und insbesondere auf den Halbpositionen gelangen dem TVK immer wieder Durchbrüche. Hinzu kam das abermals ideenlose, statische und von harmlosen Einzelaktionen geprägte Angriffsspiel und schon war Kirchzell mit 2:8 davon gezogen. Langsam stabilisierte sich dann die Abwehr, aber im Angriff tat man sich weiterhin schwer. Kurz vor der Halbzeitpause merkte man aber, die Selbolderinnen hatten sich noch nicht aufgegeben und setzten positive Akzente. Halbzeitstand: 8:13.

 

Mit einem 3:0-Lauf direkt nach der Pause war der TVL nach nicht einmal drei gespielten Minuten dann aber plötzlich wieder dran. Die Abwehr stand weiterhin gut und mit viel Tempo klappte auch das Angriffspiel auf einmal. Wiederholt jäh gestoppt wurde die Aufholjagd dann leider wieder wieder von fragwürdigen Entscheidungen, die zwar einzeln betrachtet vertretbar wären, auf das Spiel gesehen aber auf der einen Seite so und auf der anderen Seite anders gepfiffen wurde. Zuerst wären da die 7-Meter zu nennen und kurz danach auch die ein oder andere 2-Minuten-Zeitstrafe.

Immer wieder kam man auf bis zu zwei Tore ran und wurde dann wenig nachvollziehbar bestraft, wodurch die Hausherrinnen wieder auf drei oder vier Tore davon ziehen konnten. Nach 54 Minuten stand es 17:22. Ein letztes Mal bäumten sich die Selbolderinnen auf, legten einen 4:0-Lauf hin und kamen eine Minute vor Schluss zum ersten Mal seit dem 0:1 wieder auf ein Tor heran, aber am Ende reichte die Zeit nicht mehr zum Ausgleich. Wäre das Spiel noch 5 Minuten länger gegangen, dann wären ein oder vielleicht sogar zwei Punkte drin gewesen, aber das Spiel geht nun einmal 60 und nicht 65 Minuten. Endstand: 21:23.

 

Mit dem Darmstädter Sieg gegen die HSG Dietzenbach am Sonntag sind diese nun aufgestiegen. Für Selbold gilt es nun die letzten zwei Spiele ordentlich zu absolvieren, um mit einem dennoch guten Gefühl in die Sommerpause gehen und in der nächsten Saison wieder angreifen zu können.


Frauen II: TV Langenselbold - HSG Obertshausen/Heusenstamm

Beim letzten Heimspiel der zweiten Frauenmannschaft war der Tabellenführer HSG Obertshausen/Heusenstamm zu Gast. Im Hinspiel hatte man überraschend gewonnen und damit begonnen, sich als eigentlich abgeschlagenes Schlusslicht stetig weiter nach vorne zu kämpfen, wo man den Klassenerhalt kaum noch für möglich gehalten hätte.

 

Ohne Stammtorhüterin Nadine Sommer musste man für die gesamte Spielzeit auf die eher unerfahrene Schlussfrau Lydia Hieß zurückgreifen, welche jedoch gut ins Spiel kam und auch insgesamt über weite Strecken eine gute Leistung zeigte. Dadurch lag man schnell, wenn auch knapp in Front und konnte sich, auch mit einer stabilen Abwehr erst drei, später bis auf vier Tore absetzen. Das Spiel verlief in Wellen und immer wenn die Selbolderinnen in Unterzahl waren, kam die HSG wieder heren. Unglücklicher Weise war dies auch direkt vor der Halbzeit, sodass man fast ausgeglichen in die Pause ging. In zehn Minuten konnte man dabei auch nur zwei Tore werfen, was daran lag, dass man Angriffe nicht konsequent ausspielte, sondern immer wieder zu schnell den Abschluss suchte. Halbzeitstand: 11:10.

 

Die zweite Halbzeit startete dann ausgeglichen, ehe sich die Selbolderinnen nach 40 Minuten mit einem 4:0-Lauf erneut absetzen konnte. Aber wie schon beschrieben, verlief das Spiel in Wellen und fünf Minuten später kam Obertshausen wieder zum Ausgleich. Gerade noch rechtzeitig zog man wieder mit einem 3:0-Lauf davon, der dann wieder von einer doppelten Unterzahl gestoppt wurde. Die HSG kam wieder bis auf ein Tor heran, aber gerade in dieser wichtigen Schlussphase behielt man die Nerven, spielte die zwei letzten Angriffe sauber aus und kam zum Torerfolg. Mit dem 25:23 30 Sekunden vor Schluss war das Spiel entschieden. Endstand: 25:24.

 

Da man den direkten Vergleich zu Altenhasslau gewonnen hat und aus der Landesliga maximal zwei Absteiger in die BOL herunter kommen, ist dieser Sieg gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt, den man nach der Hauptrunde kaum noch für möglich gehalten hätte. Nur zwei Punkte ließ die zweite Frauenmannschaft bis hier hin in der Abstiegsrunde liegen und beweist damit echte K.O.-Qualitäten.

Mit einem Sieg im letzten Spiel gegen den vom Verletzungspech geplagten Tabellenletzten HSG Maintal kann wegen des besseren direkten Vergleich zur HSG Obertshausen/Heusenstamm Platz zwei herausspringen.


Männer I: HSG Preagberg II - TV Langenselbold

Schon im Hinspiel tat man sich gegen die junge und dynamische Reserve aus Preagberg, die in Teilen auch zusätzlich in der ersten Mannschaft spielt, schwer und musste die erste Saisonniederlage hinnehmen. Beide Mannschaften können noch den Meistertitel erringen, wobei der TVL bereits in der letzeten Woche den Aufstieg perfekt gemacht hat und die HSG nicht aufsteigen kann.

 

Das Spiel startete mit einem hohen Tempo von beiden Seiten, das im Wesentlichen auch über den gesamten Spielverlauf bestand hatte. Dabei gestaltete sich die Anfangsphase bis zum 6:6 ausgeglichen, ehe sich der TVL in seiner besten Phase des Spiels mit einem 7:0-Lauf absetzten konnte. Dieser Vorsprung konnte aber nicht lange gehalten werden, da die HSG in der Folge und bis zum Ende des Spiels unglaublich effektive Angriffe spielte und immer wieder die kleinsten Lücken in der Abwehr ausnutzte. So kam sie Stück für Stück wieder heran. Halbzeitstand: 19:18.

 

Das Torspektakel nahm in der zweiten Halbzeit seinen Lauf und Preagberg setzte ab der 35. Minute zum Überholen an. Zwar war der Selbolder Angriff noch immer oft erfolgreich, bei der HSG allerdings öfter. Fast traumwandlerisch schöne Anspiele an den Kreis und immer wieder Durchbrüche auf den Halbpositionen verschafften Preagberg quasi jeden Angriff 100 prozentige Torchancen, die sie gnadenlos ausnutzten. Dadurch setzte sich die HSG nun ein Stück ab. Bis auf ein Tor kam der TVL noch einmal zehn Minuten vor dem Schluss heran, aber die Hausherren waren einfach nicht mehr zu bezwingen. Endstand: 33:37.

 

Nun hat es die HSG Preagberg II selbst in der Hand, die Meisterschaft, gleichwohl diese für beide Mannschaften nur von symbolischer Bedeutung wäre, zu erringen. Stolpert sie allerdings und lässt einen Punkt in den letzten beiden Spielen liegen und gewinnt der TVL im Gegenzug sein letztes Heimspiel in Hanau, so wäre auch für die Selbolder die Meisterschaft noch erreichbar.


Das kommende Himmelfahrtswochenende ist handallfrei, danach treten die drei noch spielenden Mannschaften ihre letzten Spiele an.

Mit diesem Wochenende jedoch ist schon klar, in welchen Klassen die Langenselbolder Mannschaften in der nächsten Saison spielen werden. Die zweite Frauenmannschaft hält die Klasse und tritt weiterhin in der Bezirksoberliga an. Die erste Frauenmannschaft verpasst den Aufstieg nach einer grandiosen Hauptrunde mit Verletzungspech in der Aufstiegsrunde und bleibt in der Landesliga.

Auch die zweite Männermannschaft hat den Aufstieg in die Bezirksliga A denkbar knapp verpasst und sammelt nächste Saison wieder in der Bezirksliga B Punkte. Anders sieht es bei der ersten Männermannschaft aus, die bereits in der ersten Saison nach Neuformierung ins Oberhaus des Bezirks Offenbach/Hanau zurückkehrt.

 

Fotoserien

Frauen II: Heimspiel 22.05.22 gg HSG Obertshausen/Heusenstamm (MO, 23. Mai 2022)

Fotos von Anja Goldstein

Weitere Informationen

Veröffentlichung

So, 22. Mai 2022

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